Dortmund: Mehr Radverkehr dank mehr Fahrradstraßen

Auswertung liegt vor

Der RS1 von Kreuzstraße Richtung Sonnenplatz in Dortmund bei bestem Wetter. // Foto: Stadt Dortmund / Hendrik Konietzny
Der RS1 von Kreuzstraße Richtung Sonnenplatz in Dortmund bei bestem Wetter. // Foto: Stadt Dortmund / Hendrik Konietzny

Die Investitionen der Stadt Dortmund in den Radverkehr zeigen Wirkung: Die Zahl der Radfahrer*innen auf der Großen Heimstraße hat sich vervierfacht, seit der Radschnellweg Ruhr im Dezember 2021 dort eröffnet wurde. Und nicht nur dort ist die Fahrrad-Frequenz gestiegen, das belegen Zählungen auf den Fahrradstraßen.

Doch nicht nur der Radschnellweg Ruhr (RS1), auch die Einrichtung der Fahrradstraßen Arndtstraße und Lange Reihe im Dezember 2021, sowie der Radwall entlang des Schwanen- und Ostwalls, der im August 2022 eröffnet wurde, erhöhen nachweisbar den Anteil der Fahrräder im Straßenverkehr. Die Rechnung der Stadt geht auf und motiviert.

Radschnellweg Ruhr: 400 Prozent mehr Radverkehr

Immer mehr Radfahrer*innen nehmen den Radschnellweg Ruhr (RS1) durch das Kreuzviertel an und nutzen die komfortable innerstädtische Schnellverbindung zwischen Wittekindstraße und Fachhochschule. Auf der Großen Heimstraße sind laut Zählung im August 2022 südlich der Kreuzstraße sowie an der Kreuzung mit dem Neuen Graben inzwischen mehr Fahrräder unterwegs als Autos. Nördlich der Kreuzstraße ist der Radverkehr um fast 400 Prozent (+1.326 Radfahrende pro Tag) im Vergleich zu Zählungen im Mai 2016 gestiegen.

Arndtstraße und Lange Reihe: mehr Fahrräder, weniger Autos

Auch auf den Fahrradstraßen Arndtstraße und Lange Reihe sind immer mehr Fahrräder unterwegs: Dort wurden im Juni 2022 mehr als 60 Prozent mehr Radfahrer*innen gezählt als noch im Juni 2021 vor Einrichtung der Fahrradstraße – bei gleichzeitig deutlich weniger Kfz. Das ist das Ergebnis von Verkehrszählungen an drei Zählpunkten vor und nach Einrichtung der Fahrradstraßen:

Fahrradzählstelle Schnettkerbrücke: elf Prozent mehr Fahrräder

Auch die Zähldaten der Dauerzählstelle Schnettkerbrücke auf dem Fuß- und Radweg zwischen Wittekindstraße und Dorstfelder Allee belegen, dass der Radverkehr in den letzten Jahren zugenommen hat: 377.693 Fahrräder im Jahr, das sind durchschnittlich 1.035 Radfahrer*innen am Tag, hat die Zählstelle 2022 dokumentiert. Mit 2.412 waren dort am 10.5.2022 die meisten Radler*innen an einem Tag unterwegs. Damit haben im vergangenen Jahr elf Prozent mehr Radfahrer*innen als im ersten Gesamtjahr der Zählstelle 2019 (340.429) diese passiert.

Metropolrad Ruhr: Dortmund an der Spitze im Ruhrgebiet

Ergänzend baut die Stadt Dortmund das Angebot an Leihrädern des Verleihsystems Metropolrad Ruhr als Ergänzung zum ÖPNV immer weiter aus: 2010 an sechs Stationen in Dortmund gestartet, stehen inzwischen stadtweit 500 Räder an 91 Stationen zum Ausleihen bereit. Dieses weit verzweigte Angebot bis in die Vororte wird angenommen: Dortmund macht mit knapp 402.957 Ausleihen in 2022 etwa 40 Prozent der Ausleihen im gesamten Ruhrgebiet aus und liegt damit seit Jahren ruhrgebietsweit an der Spitze.

Die Zunahme des Radverkehrs bestätigt unsere Arbeit an der Verkehrswende und gibt uns Rückenwind für die weiteren Aufgaben, den Radverkehr mit Verbesserungen der Infrastruktur weiter zu stärken.

Andreas Meißner, Leiter der städtischen Mobilitätsplanung

Für Stefan Thabe, Leiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes der Stadt Dortmund, bleiben die Herausforderung bestehen: „Auch wenn die Zahlen in die richtige Richtung weisen so bleibt doch klar, dass es noch ein weiter Weg zur Fahrradstadt Dortmund ist.“

EU-Förderprojekt Emissionsfreie Innenstadt

Die Fahrradstraßen Arndtstraße und Lange Reihe sowie der Radwall waren Maßnahmen des Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt. Die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen haben das Förderprojekt Emissionsfreie Innenstadt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt.

Weitere Erkenntnisse im Überblick:

  • Die meisten Radfahrenden auf den neu errichteten Fahrradstraßen in der östlichen Innenstadt wurden mit 1.421 Radfahrer*innen pro Tag auf der Langen Reihe Höhe Warburger Straße gezählt. Während der Radverkehr um 44 Prozent gestiegen ist, wurde ein Rückgang des Kfz-Verkehrs um 14 Prozent ermittelt. Dort machen Fahrräder inzwischen 44 Prozent des Verkehrsaufkommens aus.
  • Am höchsten ist die Steigerung des Radverkehrs auf den neuen Fahrradstraßen auf der Langen Reihe in Höhe der Brücke über den Bananenradweg. Dort stieg die Zahl der täglichen Radfahrer*innen um 62 Prozent auf 1.420. Bei gleichzeitigem Rückgang des Kfz-Verkehrs machen Fahrräder dort inzwischen 33 Prozent des Verkehrsaufkommens aus.
  • In der Arndtstraße wurden 562 Radfahrer*innen pro Tag gezählt. Dort machen Fahrräder inzwischen 41 Prozent des Verkehrsaufkommens aus. Nach Einführung der Fahrradstraße hat sich die Zahl der Radfahrenden pro Tag dort um 53 Prozent (196 Radfahrer*innen) erhöht. Gleichzeitig hat sich der Kfz-Verkehr um 19 Prozent (183 Kfz) auf 796 Kfz verringert.

(Quelle: Stadt Dortmund)

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