Ruhrverband richtet Fledermaushotel an der Möhnetalsperre ein

Temperaturniveau wie in einer natürlichen Höhle

Spezielle Einbauten in Deckennähe und optimale Temperaturen bietet das neue Fledermaushotel an der Möhnetalsperre. Der Ruhrverband hofft auf zahlreiche interessierte Gäste. // Foto: Ruhrverband
Spezielle Einbauten in Deckennähe und optimale Temperaturen bietet das neue Fledermaushotel an der Möhnetalsperre. Der Ruhrverband hofft auf zahlreiche interessierte Gäste. // Foto: Ruhrverband

Vor dem Bau des Abwasserkanals „Nordrandsammler“, der seit Ende der 1980er Jahre unter der Möhne- und der Linkstraße verläuft, entwässerte der Hotel- und Gaststättenbetrieb „Haus Delecke“ über eine sogenannte Dreikammerfaulgrube bzw. über eine Kleinkläranlage unmittelbar in den Möhnesee.

Das ist seit über 30 Jahren Geschichte – das Schmutzwasser von Haus Delecke fließt seitdem durch den Nordrandsammler und von dort zur Kläranlage Arnsberg-Neheim, wo es sachgerecht gereinigt wird.

Übrig geblieben ist jedoch die unterirdische ehemalige Kleinkläranlage, die zwischenzeitlich nur noch von Niederschlagswasser durchflossen wurde. Sie sollte ursprünglich im Jahr 2023 zurückgebaut werden, doch dieses Vorhaben hat der Ruhrverband aufgrund der guten Bausubstanz des Bauwerks verworfen. Stattdessen wird das Oberflächenwasser der versiegelten Dach- und Bodenflächen von Haus Delecke nun an dem Betonbauwerk vorbeigeführt und im Wald versickert. Die ehemalige Klärgrube wurde akribisch gereinigt, erhielt einen Sohlbelag aus Schotter und wurde für die geplante neue Nutzung umgebaut.

Unter fachlicher Begleitung des Landschaftsinformationszentrums Möhnesee wurden im unterirdischen Bauwerk spezielle Einrichtungen geschaffen, die es Fledermäusen erleichtern, sich deckennah ein Quartier zu suchen und ggf. dort auch zu überwintern. Die Voraussetzungen für die Annahme durch Fledermäuse sind vielversprechend, weil im Inneren ein fast konstantes Temperaturniveau ähnlich wie in einer natürlichen Höhle herrscht, der umliegende lichte Waldbereich für die Flüge der Tiere gut geeignet ist und durch die Nähe zur Wasserfläche ein reichhaltiges Nahrungsangebot an Insekten besteht. Damit wird das ökologische Umfeld der Talsperre weiter aufgewertet.

Das Fledermaushotel wurde im Januar 2024 eröffnet. Der Ruhrverband und die unterstützenden Fachkräfte sind guter Dinge, dass die Räumlichkeiten bald bezogen werden und das neue „touristische Angebot“ künftig rege genutzt werden wird. Dies wird durch regelmäßige Sichtungen der ehemaligen Kleinkläranlage geprüft.

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Original aus dem Sauerland mit Schwächen für das Lesen, Schreiben, Fotografieren und Infos sammeln.